gesch 1 60er

Die Geschichte des Jugendfreizeit-werks ist eng verbunden mit den Anfängen der Jugendvertretung der Ford-Werke.
Als 1966 noch der alte Ford Taunus vom Band lief, wurde der Grundstein für das Jugendfreizeitwerk gelegt. 

Die Fragen nach Förderung der politischen Jugendarbeit, die vom Betriebsrat gestellt wurden, forderten ein betriebliches Mitbestimmungsrecht der jungen Arbeitnehmer ein, und führten zur Wahl einer Jugendvertretung bei Ford.

Dieser Prozess ist für die 60er richtungweisend. Eine Jugendvertretung wurde installiert. 

Jugendvertretung und Betriebsrat erkennen schnell, dass die Jugendarbeit nicht nur gewerkschaftlich-politische Bildung, sondern auch freizeitorientierte Jugendarbeit sein musste. 

Auch sollten die Angebote nicht nur auf die Ford Mitarbeiter beschränkt sein, sondern auch weitere außerbetriebliche Kreise ziehen. 

Ein, durch die Vertrauenskörperleitung von Ford, erworbenes Grundstück in Kölsch-Büllesbach im Westerwald wird zu diesem Zweck als Zeltplatz, Freizeit- und Begegnungsstätte den Jugendlichen zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer Stein auf dem Weg zum Jugendfreizeitwerk. Das Ziel ist es, einen betriebsunabhängigen Jugendverband aufzubauen. 

60erfoto1

 
1969 ist es so weit, das Jugendfreizeitwerk Köln e.V. stellt den Antrag auf Anerkennung als Jugendverband und wird von der Stadt Köln als gemeinnütziger Verein anerkannt.
 
Heinz Ferber - Horst Laurien -
Konstantin Josten - Ursula Parzyjegla -
Wilfried Kuckelkorn – Günter Tolusch -
Ernst Lück - Alfred Weyerstraß
 

sind die Gründungsmitglieder. Horst Laurien wird zum ersten Vorsitzenden, Wilfried Kuckelkorn als Stellvertreter und Geschäftsführer gewählt, der auch entscheidend die Weichen für die Anerkennung durch das Jugendamt gestellt hat.

 


 70er

70erfoto1
Der Zeltplatz in Kölsch-Büllesbach ist ein Glücksgriff. Immer mehr Jugendliche nutzen dieses Begegnungs- und Freizeit Angebot. Anfang der 70er wird er mit viel Spaß und Engagement ausgebaut. In Eigenleistung entsteht ein Gemeinschaftshaus mit Küche und sanitären Anlagen. Damit wird dieses Freizeitangebot nun auch für andere Gruppen interessant und als Zeltplatz nicht nur vonJugendlichen genutzt.
 
1974 übernimmt Johannes Berger das Amt des erstenVorsitzenden. Als Buchhalter der Ford Kredit AG stellte er sein Zahlenverständnis und sein Wissen um die richtige Handhabung der Finanzen dem Jugendfreizeitwerk zurVerfügung. Kölsch-Büllesbach macht Mut, es wird über weitere Bildungs- und Freizeitangebote für Jugendliche nachgedacht.
Die Idee einer Jugendeinrichtung im direkten Wohnumfeld der Jugendlichen nimmt Formen an. Ein Grundstück am Fühlinger See scheint perfekt zu sein. 
 
1975 ist Baubeginn des Gebäudes, offene Freizeit- undBildungsangebote soll es hier geben, auch die inzwischen regelmäßig stattfindenden Schulungsmaßnahmen sollen hier ihren festen Platz haben. Schon 2 Jahre später zerplatzt der Traum vom eigenen Jugendheim am Fühlinger See. Falsche Berechnungen des Architekten führen zum Baustop und schließlich, wegen der enormen finanziellen Belastung auf Grund dieser Zwangspause, zum endgültigen Aus. Das Grundstück am See mitsamt der „Bauruine“ muss veräußert werden, ein bitterer Rückschlag für den Verein. Doch die Arbeit geht weiter.
 Aus der 10 jährigen Erfahrung des gewerkschaftlichen und sozialpolitischen Arbeitens, kristallisiert sich die Notwendigkeit eines neuen Berufsförder- und Integrationsangebots heraus. Es richtet sich an Jugendliche verschiedener Nationalitäten, die durch ihre persönliche Situation wenig Chance auf eine berufliche Perspektive haben.
 
1979 wird die Jugendwerkstatt gegründet und zieht in dieKrefelder Straße ein. Eine einjährige Schulungsmaßnahme für Jugendliche mit Schwerpunkt auf praktischer 
Arbeit in der Holz-, Druck und Metallwerkstatt verbunden mit der Verbesserung der theoretischen Kenntnisse im Unterricht,sollen für den Alltag und das kommende Berufsleben fit machen.

80er

Die Arbeit in der Jugendwerkstatt ist ein wichtiger Bereich des Jugendfreizeitwerks Köln e.V. geworden. Zahlreiche Jugendliche haben das Förderprogramm durchlaufen, viele berufliche Perspektiven konnten verbessert werden.

1982 kommt eine weitere Werkstatt hinzu. Der Kreativbereich des Jugendfreizeitwerkes wird um eine Töpferwerkstatt erweitert. In der Simrockstraße in Ehrenfeld entsteht in einem Ladenlokal „Die Töpferei“. Die Töpferwerkstatt wurde von1982 bis heute von unserer Vorsitzenden Barbara Deppner geleitet.
Die Bildungs- und Freizeitangebote wie „Gewerkschaft“, „Schule und Betrieb“ und „Töpfern“ finden bei den Jugendlichen einen guten Anklang.

80erfoto

 
Auch die Wochenendschulungen und vor allem die regelmäßig durchgeführten Bildungsfahrten ins In- und Ausland erfreuen sich großer Beliebtheit. Zusammen mit der Ford Jugendvertretung werden viele Fahrten z.B. nach Dachau, Paris, Prag, Brüssel, u.s.w. durchgeführt.
Auch die Aufklärung der Jugendlichen gegen „Rechts“ war leider auch damals schon ein wichtiges Thema. Fahrten nach Theresienstadt, Dachau und alternative Stadtrundfahrten mit Besuch im ELDE Haus gehören auch heute noch zu unserem Pflichtprogramm.
 
1989  wird das Jugendfreizeitwerk 20 Jahre und eine große Feier findet in der Krefelder Straße statt.

90er

 90erfoto
Unser langjähriger Freundund Vorsitzender Johannes Berger stirbt am 03.12.1992, für uns alle unvorbereitet und unerwartet, 18 Jahre hat er die Geschicke des Vereins mitgelenkt. Dr. Jürgen Aigner übernimmt das Amt des ersten Vorsitzenden bis 1997.
 
Das Angebot der Jugendwerkstatt wird immer umfangreicher. Pro Schuljahr nehmen 24 Jugendliche an der Maßnahme teil. Die drei Werkstätten: Metall, Holz und Druck sind nach wie vor die praktischen Elementarbereiche. Hinzu gekommen ist der Stützunterricht in den
Fächern Deutsch, Mathematik und Sozialkunde.
 
Im Sommer 1994 feiert der Verein sein 25 jähriges Jubiläum. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Norbert Burger wird auf dem Hof in der Krefelder Straße gefeiert.
Nach 17 Jahren in der Krefelder Straße, zieht das Jugendfreizeitwerk mit der Jugendwerkstatt 1996 nach Chorweiler in den Neubau des Handwerkerhofs. Zusammen mit kommerziellen Handwerksbetrieben, verschiedenen Beschäftigungsinitiativen, qualifizierenden und beratenden Institutionen hat der Verein einen neuen Platz gefunden und ist Teil eines Modellprojekts des Landes NRW.
 
1997 löst Barbara Deppner Dr. Jürgen Aigner als erste Vorsitzende ab. Aus langjähriger und engagierter Arbeit im Verein kennt sie die wesentlichen Belange und Interessen. Mit ihrem politischen Engagement steht sie dem Verein seither vor.
Die Jugendwerkstatt wird Pate für einen Spielplatz in Chorweiler und übernimmt damit soziale Verantwortung für den Stadtteil. Diese Patenschaft besteht bis heute.
 
1999  wird das Jugendfreizeitwerk 30 Jahre und die Jugendwerkstatt 20 Jahre alt. Auch für diese Doppeljubiläumsfeier übernimmt Norbert Burger die Schirmherrschaft.

20er

 

Der Zeltplatz in Kölsch-Büllesbach wurde in 
den letzten beiden Jahren renoviert, er wird 
passend für den Start ins neue Jahrtausend fertig. Endlich wieder ein großes gemeinsames Fest in Kölsch-Büllesbach.

2002 Die Töpferei wird auch schon 20 Jahre.Zahlreiche Kinder-, Jugend- und Erwachsenkurse, Geburtstagsfeiern und Ferienfreizeiten fanden und finden hier statt.Die Töpferei ist als Außenwerkstatt desJugendfreizeitwerks eine beliebte Einrichtung in Ehrenfeld geworden.

Die Ferienfreizeiten sind sehr beliebt auch vonKindern aus anderen Stadtteilen. In Zusammenarbeit mit Kindernöte e.V. werdenFreizeiten in der Töpferei und auf dem Zeltplatz organisiert.

Die Jugendwerkstatt bietet verschiedene Projekte und Schulungen an. Ein Computer- raum wird eingerichtet, 8 Computer stehen für Schulungen zur Verfügung und erweiterndamit einmal mehr das Angebot für Jugendliche

20erfoto

 20erfoto1

Erstmals besteht die Möglichkeit im Rahmen der Maßnahme einen Gabelstaplerführerschein zu machen, was für die Jugendlichen eine nützliche Qualifikation für den Arbeitsmarkt bedeutet.

Eine erlebnispädagogische Abschlussfahrt am Ende jeder Maßnahme, ob Kanuwandertour auf der Ruhr oder der Lahn sind für die Jugendliche eine wichtige, weil auch ungewohnte Erfahrung.

Die Jugendwerkstatt beteiligt sich amWeihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz und 
verkauft dort kunsthandwerkliche Arbeiten aus den Werkstätten, beteiligt sich im City-CenterChorweiler an der Ausbildungsmesse usw. Es werden Fußballturniere mit anderenJugendwerkstätten organisiert und spannende Spiele ausgetragen. 

2009 wird das Jugendfreizeitwerk 40 Jahre und die Jugendwerkstatt 30 Jahre alt. 
Das wird im Handwerkerhof gefeiert.